S01E15 All emotions are valid

Deine Gefühle können nicht „verkehrt“ oder „unangemessen“ sein, denn sie entstehen ja in Dir und jeder ist individuell. Nur weil eine externe Situation eintritt, bedeutet das nicht, dass bestimmte Gefühle entstehen müssen und wie wir sie empfinden, einordnen und benennen ist noch einmal etwas ganz anderes.

Dabei sind Gefühle immer etwas transientes. So wie wir uns im Moment fühlen, wird es nicht immer bleiben. Das gilt im guten, wie im schlechten.

Die Idee, dass es ein Sammlung an bestimmten Gefühlen gibt, die jeder hat und die unabänderlich bei jedem so sind, galt zwar lange Zeit, ist inzwischen aber überholt. Gefühle sind gesellschaftlich geformte Begriffe, aufgrund von stereotypen Zusammenhängen, die voraussetzen, dass alle Menschen einen ähnlichen Zugang dazu haben. Neurodivergente können aber Situationen oft anders empfinden als neurotypische und haben damit nicht die gleichen Gefühle. Der Versuch mit den Begrifflichkeiten die neurotypische vorgeben hier dann etwas in Einklang zu bringen kann scheitern, bis zu dem Punkt, dass man komplett verwirrt ist und komplett den Bezug zu den eigenen Gefühlen verliert.

Dies kann ein Grund für „Alexithymie“ sein, die so beschrieben wird, dass man keinen Bezug mehr zu den eigenen Gefühlen oder denen von anderen hat.

Lisa Feldmann Barret hat mehrere interessante Bücher publiziert. Eines davon ist „Wie Gefühle entstehen “ („How emotions are made„).
Mehr dazu auf ihrer Website.