„Auf jeden Fall“ und „um jeden Preis“, sind Formulierungen die gerne benutzt werden, aber selten so gemeint sind. Würde man etwas „auf jeden Fall“ und „zu jedem Preis“ machen, wären Ausnahmen ausgeschlossen und kein Preis zu hoch. Effektiv kommt dies einem „All In“ beim Pokern gleich. Wenn man daran scheitert, dann bleiben einem keine Reserven mehr und man hat keinerlei Ausstiegsstrategie, sondern zieht es bis zur letzten Konsequenz durch, oder wie manche es sagen würden: „bis zum letzten Mann“.
Oft aber sind solche extremen Formulierungen nur verbale Ausschmückungen, die etwas völlig anderes ausdrücken sollen, das aber im Diffusen bleibt und am ehesten mit „es ist schon sehr wichtig“ ausgedrückt werden kann.
Doch das macht einen gravierenden Unterschied und für manche sind die konkreten Formulierungen bindend und maßgeblich. Für andere hingegen eher so etwas wie ein Serviervorschlag, der beliebige Variationen, Ausnahmen, Alternativen und Nachverhandlungen erlaubt.
Diese komplexen Unterschiede erklärt man Kindern meist nicht und insbesondere Neurodivergente im Kontext von Autismus geraten hier oft in Schwierigkeiten, da sie sehr getreu nach Formulierungen und Regeln arbeiten und sich damit oft selbst keinen Gefallen tun und auf Irritation bei anderen stoßen, obwohl sie sich bemühen exakt das zu tun, was man ihnen aufgetragen hat.
Hier zeigen sich oft drastische Unterschiede in der Kommunikation von Neurotypischen und Neurodivergenten.